
DIAGNOSE
POTS
Übersicht
Hier eine laienhafte Übersicht über die erforderlichen Untersuchungen und Tests für die Diagnose und das Management des Posturalen Orthostatischen Tachykardiesyndroms (POTS) sowie einige allgemeine Symptome und Vorerkrankungen, die in Betracht gezogen werden sollten.
Erforderliche Untersuchungen und Tests
Für die Diagnose von POTS fordern viele Ambulanzen für Dysautonomie spezifische Voruntersuchungen, die auf einem Anforderungsbogen basieren, wie beispielsweise dem der Uniklinik Aachen. Die wichtigsten Untersuchungen umfassen:
Labortests: Kleines Blutbild, Elektrolyte, Leber-, Nieren- und Schilddrüsenwerte, HbA1c, Nüchternblutzucker, Vitamine (B1, B6, B12, Folsäure), Methylmalonsäure, Cholesterinwerte, Entzündungsmarker (CRP, BSG), und Autoimmunmarker (Rheumafaktor, ANA, ANCA).
Kreislaufbezogene Tests: Schellong-Test, Herzultraschall, Langzeit-EKG und Langzeit-Blutdruckmessung.
Neurologische Tests: Elektrophysiologische Untersuchung der sensiblen und motorischen Nervenleitgeschwindigkeiten an Armen und Beinen.
Testungen
Schellong-Test: Dies ist ein einfacher Test, der zu Hause durchgeführt werden kann. Er misst Herzrate und Blutdruck zuerst nach 30 Minuten Liegen und dann stehend, jede Minute für 10 Minuten, um die Reaktion auf Positionsänderungen zu bewerten.
Kipptisch-Test: Dieser wird in spezialisierten Zentren durchgeführt und ist aufgrund seiner Detailliertheit besonders für eine genauere Differenzierung des POTS wichtig. Er kann jedoch mit langen Wartezeiten und hohen Kosten verbunden sein, die oft nicht von der Krankenversicherung übernommen werden.
NASA Lean Test: Ähnlich wie der Schellong Test, misst dieser Test die Herzrate und den Blutdruck nach dem Stehen. Anweisungen für diesen Test sind online verfügbar und er kann zu Hause durchgeführt werden.
Vorerkrankungen
Zu den relevanten Vorerkrankungen gehören
Multisystematrophie,
Parkinson,
reines autonomes Versagen,
Ehlers-Danlos-Syndrom,
Diabetes,
Niereninsuffizienz,
Polyneuropathie,
Leberentzündung,
Herzerkrankungen,
und Mastzellaktivierungssyndrom.
Herausforderungen bei der Diagnose
Fehlen von Biomarkern: Es gibt keine einheitlichen Biomarker für POTS, was die Diagnose erschwert, da viele Ärzte auf Bluttests für ihre Diagnosen angewiesen sind. Das Fehlen auffälliger Blutwerte kann dazu führen, dass Ärzte irrtümlich annehmen, der Patient sei gesund.
Lange Diagnosedauer: Die durchschnittliche Zeit bis zur korrekten Diagnose von POTS beträgt sechs Jahre, was auf die Komplexität der Erkrankung und das Fehlen spezifischer Tests hinweist.
Falsche Diagnosen bei POTS
POTS wird oft mit anderen Krankheitsbildern verwechselt, darunter:
Inadäquate Sinustachykardie (IST)
Angst- und Panikstörung
Chronisches Fatigue-Syndrom
Diese Fehldiagnosen entstehen, weil die Symptome von POTS vielfältig und nicht einheitlich sind, was zu Missverständnissen bei der Diagnosestellung führt. Oft werden die Symptome fälschlicherweise als psychisch bedingt abgetan.
Gründe für Fehldiagnosen
Unterschiedliche Bezeichnungen der Erkrankung: Die Varianz in der Nomenklatur erschwert eine einheitliche Diagnose.
Mangelndes Wissen über POTS: Trotz seiner Prävalenz ist das Wissen über POTS in der medizinischen Gemeinschaft oft begrenzt.
Uneinheitliche Symptome: Die Symptome variieren stark von Patient zu Patient, was die Diagnose erschwert.
Diagnosedauer
Die durchschnittliche Dauer bis zur Diagnose von POTS betrug vor der COVID-19-Pandemie etwa sechs Jahre. Die Pandemie hat die Erkrankung stärker in den Fokus gerückt und könnte potenziell zu einer schnelleren und genaueren Diagnosestellung beitragen.
Sicherheitshinweise für Tests
Physische Belastung: POTS-Tests können körperlich sehr anstrengend sein und zu Kreislaufproblemen führen, insbesondere wenn eine Belastungsintoleranz vorliegt.
Sicherheitsvorkehrungen: Aufgrund der Risiken, die mit diesen Tests verbunden sind, einschließlich der Möglichkeit einer Ohnmacht, sollten sie nicht allein durchgeführt werden.
QUELLEN
https://www.pots-dysautonomia.net/ueber-pots
https://www.ukaachen.de/fileadmin/files/sonstige/ans-ambulanz/Anmeldung_ANSAmbulanz_062022.pdf
Ebert, Hans-Holger et al.: 2009Der SynkopenlotseDOI: 10.1055/b-0034-40563; 4 Synkopen bei orthostatischer Hypotonie und posturalem orthostatischem Tachykardiesyndrom (POTS)
http://akitsu.de/KardiologieTest/Kardiologie-Schellong-Test.html