
ME/CFS
Behandlung
Überblick
Die Behandlung von ME/CFS stellt eine erhebliche Herausforderung dar, da es keine etablierte kausale Therapie gibt. Medikamentöse Behandlungen müssen als "off-Label", also ohne Zulassung für die Erkrankung, durchgeführt werden.
Die Krankheit wird oft missverstanden und falsch behandelt. Ein entscheidender Punkt, der häufig übersehen wird, ist die Belastungsintoleranz der Patienten. Anders als bei vielen anderen Erkrankungen können gängige Aktivierungstherapien, die auf körperliche oder geistige Anstrengung setzen, den Zustand von ME/CFS-Patienten erheblich verschlechtern.
Herausforderungen bei der Behandlung von ME/CFS
Belastungsintoleranz und Therapie
Patienten mit ME/CFS erleben eine Verschlechterung ihrer Symptome nach minimaler Anstrengung, auch bekannt als Post-Exertional Malaise (PEM). Dies führt zu einer Zunahme der Erschöpfung, Schmerzen und anderen Symptomen, die Tage oder Wochen anhalten können. Deshalb sind herkömmliche Rehabilitationstherapien, die auf Aktivierung und Steigerung der körperlichen Belastung abzielen, oft kontraproduktiv und können die Symptome verschlimmern.
Angepasste Behandlungsmethoden
Die Behandlung sollte sich auf symptomatische Linderung und Energiemanagement konzentrieren. Strategien wie "Pacing" – das sorgfältige Planen und Begrenzen von Aktivitäten – sind entscheidend, um Überanstrengung zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern. Auch psychologische Unterstützung und angepasste Physiotherapie können hilfreich sein, solange sie die Belastungsgrenzen der Patienten respektieren. Für die Durchführung dieser Therapien bedarf es jedoch ein eigenes geschultes Personal, welches mit dem Krankheitsbild vertraut ist.
Detailliertere Informationen bieten folgende Seite:
ACHTUNG!
!!! Fehlwahrnehmungen und moderne Diagnostik !!!
ME/CFS wird häufig fälschlicherweise als psychische Krankheit angesehen. Einige Ärzte und Therapeuten nehmen an, dass psychische bzw. psychosomatische Faktoren für die Entstehung und Chronifizierung von ME/CFS verantwortlich sind. Diese Theorie ist jedoch nicht mehr haltbar. Moderne Diagnostik kann pathobiologische Dysfunktionen und organpathologische Befunde nachweisen, wie Einschränkungen der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit bei wiederholter Belastung und verminderte Gehirndurchblutung.