Behandlung

POTS

Übersicht

Neben der medikamentösen Behandlung ist das Selbstmanagement ein entscheidender Aspekt in der Behandlung von POTS. Durch gezielte Maßnahmen und Anpassungen im Alltag können Patienten ihre Symptome effektiv kontrollieren und ihre Lebensqualität verbessern. Im Folgenden werden sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Maßnahmen beschrieben, die zur Behandlung von POTS eingesetzt werden können.

Besonders wollen wir in diesem Zusammenhang drauf hinweisen, dass jegliche medikamentöse Einnahmen vorher mit dem Arzt des Vertrauens besprochen werden müssen und diese Aufzählungen lediglich der Information dienen. Für weitere Literatur bieten die Quellen einen ausführlicheren Überblick.

Medikamentöse Therapie

Ziel:
Die medikamentöse Behandlung von POTS zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Herzfrequenz sowie den Blutdruck zu stabilisieren.

  • Beta-Blocker:
    Diese Medikamente verlangsamen die Herzfrequenz und verbessern die Blutzirkulation.

  • Fludrocortison:
    Hilft, das Blutvolumen zu erhöhen und den Blutdruck zu stabilisieren.

  • Midodrin:
    Erhöht den Blutdruck und hilft, Schwindel und Ohnmachtsanfälle zu reduzieren.

  • Ivabradin:
    Reduziert die Herzfrequenz ohne die Blutdrucksenkung, was besonders nützlich für POTS-Patienten ist.

Besonders bei der Einnahme von diesen Medikamenten, kann es einige Zeit dauern bis ein entsprechender Erfolg eintritt. Häufig müssen mehrere Medikamente versucht werden. Bitte lasst euch dadurch nicht entmutigen. Bitte beachtet, dass diese Darstellungen keinerlei medizinische Beratung bieten und sind nicht als Ersatz für professionelle medizinische Diagnosen, Behandlungen oder Beratungen gedacht und dürfen auch nicht als solche verwendet werden.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

  1. Körperliche Aktivität:
    Regelmäßige, angepasste körperliche Betätigung kann helfen, die Symptome zu verbessern. Dabei sollte die Belastung schrittweise gesteigert werden, um Überanstrengung zu vermeiden. Häufig leiden POTS- Betroffene auch unter einer Belastungsintoleranz (PEM), weshalb es bei Übungen besonderer Vorsicht bedarf. Der Aufbau entsprechender Muskeln kann POTS verbessern, aber darf niemals zu einer Zustandsverschlechterung führen. Ein Training in liegender Position wird daher am Anfang empfohlen. Leider werden diese vorsichtigen Vorgehensweisen noch häufig negiert und als obsolet angesehen. Lasst euch dadurch bitte nicht beirren.

  2. Ernährung:
    Eine salzreiche Ernährung kann helfen, das Blutvolumen zu erhöhen. Es wird empfohlen, kleine, häufige Mahlzeiten zu sich zu nehmen und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sicherzustellen. Ob dies einen Erfolg bringt, sollte über einen Zeitraum von einigen Wochen ausprobiert werden.

  3. Kompressionskleidung:
    Das Tragen von Kompressionsstrümpfen oder -kleidung kann helfen, den Blutfluss zu unterstützen und die Symptome zu lindern.

  4. Hydrierung:
    Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um das Blutvolumen zu erhöhen und den Blutdruck zu stabilisieren.

POTS Selbst-Management

Pulsgrenze ermitteln

Ziel:
Das Ziel ist es, die Herzfrequenz unter der anaeroben Grenze zu halten. Da die genaue Bestimmung dieser Grenze für ME/CFS-Patienten gesundheitliche Rückschläge bringen kann, sollte man sich an einem geschätzten Wert orientieren.

Berechnung

Die Formel [220 - Alter] × 0,6 gibt die empfohlene maximale Herzfrequenz an. Es ist ratsam, diesen Wert nicht länger als zwei Minuten zu überschreiten. Individuelles Experimentieren ist jedoch möglich.

Ruhepuls

Nach dem Aufstehen sollte man ruhig im Bett liegen und den Ruhepuls messen. Über eine Woche hinweg sollte der durchschnittliche morgendliche Ruhepuls bestimmt werden. Bei körperlicher Betätigung sollte dieser Wert nicht um mehr als etwa 15 Schläge pro Minute überschritten werden. Ein morgendlicher Ruhepuls, der 10 Schläge über oder unter dem Durchschnitt liegt, kann auf eine Überanstrengung hinweisen.

Apps

Es gibt auch verschiedene Apps, die die Überwachung der Pulsgrenze übernehmen und Signale abgeben, wenn man sie länger überschreitet.

Warum findet man unter dem Hashtag #salty POTS-Infos?

Blutvolumen:

Bei POTS ist das Ziel, das Blutvolumen zu erhöhen.

Salz:

Durch Salzzufuhr erhöht sich das Blutvolumen. Erwachsene ohne arteriellen Hypertonie nehmen häufig zusätzlich 10g Kochsalz zu sich. Betroffene tragen daher gerne kleine Packungen Salz mit sich herum.

Ironie:

Durch die erhöhte Salzzufuhr werden Betroffene häufig "liebevoll" Salty genannt. Daher auch der Hashtag #salty.