
ME/CFS
Symptome
Überblick
Kernsymptome von ME/CFS sind eine belastungsabhängige Symptomverschlechterung und eine neu auftretende, anderweitig nicht erklärbare, über mindestens 6 Monate anhaltende, tiefgreifende Fatigue, welche auch durch Ruhe nicht verbessert wird.
Während leicht Betroffene an guten Tagen kaum Funktionseinschränkungen aufweisen, sind etwa 25% der Betroffenen so eingeschränkt, dass sie ans Haus gebunden sind. Moderat Betroffene verlieren bereits 50% ihrer Leistungsfähigkeit.
Sehr schwer Betroffene können nur intermittierend sprechen und sind teilweise von künstlicher Ernährung abhängig.
Symptome und Reaktionen
neurokognitive Beschwerden u.a
"Brain Fog " (Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Wortfindungs- und Artikulationsstörungen, verwaschene Sprache); ausgeprägte Reizüberempfindlichkeit (v.a Licht, Geräusche, Gerüche, Berührungen)
autonome Dysfunktion / orthostatische Intoleranz u.a
Tachykardie, Schwindel, Benommenheit, Atemnot bei leichter Belastung, generalisierte Ödembildung (z.B aufgedunsenes Gesicht, eingeschränkte Faustbildung), Reizdarm oder Reizblase
neuroendokrine Störungen
gestörte Anpassung der Körpertemperatur, Temperaturempfindlichkeit, Appetitstörung oder Gewichtsveränderung
schwere Schlafstörungen u.a
unerholsamer Schlaf, erschöpftes Aufwachen unabhängig von der Schlafdauer
Kopf- und/oder Muskel- bzw. Gelenkschmerzen
Immundysregulation u.a
Grippegefühl, Halsschmerzen, druckschmerzhafte Halslymphknoten, Rötung der Bindehaut und Verstopfung der Nase. Häufung von Infektionen und neu aufgetretenen Allergien
weitere Symptome u.a
akrale Parästhesien (Kribbel-Taubheitsgefühl),langsamen, schlecht koordinierten Gang, Muskelzuckungen, "restless legs", emotionale Erschöpfung, Angstzustände
Eine ausführliche Darstellung der Symptome findet sich hier:
PEM
steht für post-exertional malaise und beschreibt eine belastungsabhängige Symptomverschlechterung. Dieser Zustand ist nur sehr eingeschränkt von anderen Erkrankungen bekannt. Es kommt bei (auch leichter) Alltagsanstrengung zur Verschlechterung von der Beschwerden, die meist erst nach mehreren Stunden oder am Folgetag einsetzt, mindestens 14 h nach Belastung noch spürbar ist und oft mehrere Tage (bis Wochen) anhält. Als Auslöser genügen hierfür leichte körperliche, kognitive wie auch emotionale oder sensorische Belastungen. Ziel ist es die Anzahl der sogenannten "Crashs" zu verringern. Hierzu wird die Strategie des "Pacings" angewendet, was die Einhaltung der eigenen Belastungsgrenzen bezeichnet . Die Deutsche Gesellschaft für ME/CFS e.V. hat hierzu einen eigenen Leitfaden entwickelt.