MCAS und die Herausforderungen beim Essen

Trigger über Trigger und kleine Hilfen

MCAS

1/7/20252 min read

Ihr Lieben,

die Diagnose Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) bringt viele Herausforderungen mit sich, aber eine der schwierigsten ist zweifellos das Thema Essen. Zu Beginn meiner Erkrankung war es nahezu unmöglich, herauszufinden, welche Nahrungsmittel ich vertragen konnte. Die Symptome schienen willkürlich zu kommen und zu gehen, was jede Mahlzeit zu einem unkalkulierbaren Risiko machte.

Nahrungsmittel, die triggern – und mehr

Häufig wird angenommen, dass MCAS vor allem durch Nahrungsmittel getriggert wird. Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Mastzellen können auch durch Gerüche, Geräusche oder Licht überstimuliert werden. Das macht den Alltag unglaublich schwer planbar. Es fühlte sich an, als ob mein Körper sich ständig gegen mich wehrte, ohne dass ich im geringsten die Regeln verstand.

Die Suche nach verträglichen Lebensmitteln

Nach einer Weile hatte ich keine Ahnung mehr, welche Nahrungsmittel mein Körper tolerieren würde. An einem Tag konnte ich etwas essen, am nächsten Tag reagierte ich darauf mit Erbrechen, Hautausschlag oder Erstickungsanfällen. In dieser Verzweiflung begann meine Mama nach dem Kochbuch der SiGHI-Liste zu kochen, das unter [https://www.histaminintoleranz.ch/de/therapie_kochrezepte.html](https://www.histaminintoleranz.ch/de/therapie_kochrezepte.html) erhältlich ist. Leider brachte auch das keine große Verbesserung.

Radikale Diät: Wochenweise ein Lebensmittel

Als nichts mehr half, blieb mir keine andere Wahl, als jegliches Essen zu streichen. Ich testete Woche für Woche nur ein Lebensmittel. Wenn ich es am ersten Tag vertrug, aß ich es weiter. So stellte sich nach einiger Zeit heraus, dass Reis, Hühnerfleisch und Zucchini vergleichsweise gut verträglich waren. Mit „verträglich“ meine ich, dass mein Körper sich immer noch sträubte, aber die Symptome erträglich blieben.

Allerdings war jede Mahlzeit eine enorme Herausforderung. Das Essen allein kostete mich so viel Kraft und verursachte so viele Schmerzen, dass ich danach oft mehrere Stunden schlafen musste. Ich kann aus tiefstem Herzen verstehen, warum viele Betroffene Angst vor dem Essen entwickeln und auf Flüssignahrung umsteigen. Warum ich selbst diese Angst nicht entwickelt habe, ist mir bis heute zuteil ein Rätsel. Ich habe aber sehr viel mentale Arbeit in das Essen gesteckt, um diese Angst irgendwie zu unterdrücken.

Strategien, die mir geholfen haben

Auch wenn das Essen zur Qual wurde, gab es einige Dinge, die mir geholfen haben, diese Momente etwas erträglicher zu machen:

  • Vor dem Essen meditieren: Ich stellte mir vor, dass das Essen ohne Probleme möglich ist.

  • Beruhigende Musik: Während des Essens trug ich Kopfhörer und hörte entspannende Musik.

  • Nach dem Essen ausruhen: Ich legte mich auf den Boden und hob die Beine an, um meinen Körper zu entspannen.

  • Trotz Schmerzen versuchen zu essen: Auch wenn es schwer war, versuchte ich, ein paar weitere Bissen zu nehmen.

  • Gründlich kauen: Ich kaute das Essen so gut wie möglich, um meinen Verdauungstrakt zu entlasten.

Das sind natürlich nur meine persönlichen Erfahrungen und keine allgemeinen Empfehlungen. Aber vielleicht hilft es dir, einige dieser Ansätze auszuprobieren.

Heute:

Heute kann ich an den meisten Tagen wieder ohne große Schmerzen und ohne aufwändige Vorbereitung essen. Ich spüre zwar nach wie vor, dass die Nahrungsaufnahme Energie kostet, aber es ist nicht mehr mit der Anstrengung von früher zu vergleichen. Selbst wenn ich mal etwas esse, das nicht ganz „safe“ ist, habe ich keine Atemnot mehr. Diese Fortschritte geben mir Hoffnung, dass ich eines Tages wieder normal essen kann.

Alles Liebe,

Tina

Schreib uns gerne eine Nachricht